B 1. Göttliche Vollmacht und menschliche Nähe
Einführung

 

Dieses erste Kapitel möchte unserem Kind folgende Inhalte vermitteln:

  1. Text 1 bis 4:
    Die göttliche Macht Jesu
    • die Macht seiner Worte
    • seine Macht zu heilen
    • seine Macht über die Natur
    • seine Heiligkeit und im Gegensatz dazu die Hässlichkeit der Sünde (A 1)

  2. Das „physikalische Experiment“ möchte veranschaulichen, was Petrus am Ende von Text 4 sagt: Je intensiver unsere Beziehung zu Jesus wird, je mehr sein Licht uns erfüllt, umso deutlicher erkennen wir die Hässlichkeit der Sünde.
    Anordnung:
    Wir wählen für unser Treffen einen Raum, der verdunkelt werden kann. Vor einer hellen Wand stellen wir einen Krug oder eine Vase auf einen Tisch und beleuchten sie mit drei unterschiedlich starken Lichtquellen, um deutlich zu machen, dass der Schatten immer intensiver wird, je stärker die Lichtquelle ist.
    Damit sich der Effekt eindrucksvoll einstellt, muss man die Kerze möglichst weit von dem zu beleuchtenden Gegenstand entfernt aufstellen.

  3. Text 5 zeigt uns Jesus in seiner ganzen Menschlichkeit:
    • welche Enttäuschungen er erfahren musste
    • worüber er weinte
    • worüber er sich freute
    • mit welcher Herzlichkeit er Kindern begegnete.
  4. Im Bilderspiel ordnet unser Kind acht Bilder den Texten zu - eine Gelegenheit, das Gehörte noch einmal durch den optischen Eindruck zu vertiefen. Erst danach stellen wir die Fragen zum Text.

 

Anregungen

Wenn eines der Bilder unserem Kind besonders gefällt, kann man es rahmen und im Kinderzimmer aufhänge.

 

Anmerkungen

(A 1) In fast unerträglicher Drastik schreibt Klaus Berger zum Petrus-Bekenntnis in der Perikope vom Reichen Fischfang (im Text 4):

„Was Petrus von sich selbst sagt, ist schlimm genug. Übersetzt man das griechische Wort „hamartolos“ lediglich mit „Sünder“, dann assoziieren wir Verkehrssünden, Diätsünden und Lappalien, die nicht selten in Beichten vorkamen. In Wahrheit aber bedeutet „hamartolos“ sachlich dasselbe wie „Schwein“…

Petrus nimmt den Kontrast wahr zwischen dem überreichen Fischwunder und seiner eigenen Mickrigkeit. Das Fischwunder weist nämlich unzweifelhaft auf Gott. Petrus bekommt es schlicht mit der Angst zu tun. Denn wo Gott so massiv eingreift, zeigt er sich als der heilige Schöpfer. Dagegen ist Petrus ein schmutziger Kläffer. Er bekennt nicht spezielle Einzelsünden, sondern ruft nur: Bei mir, Herr, stimmt es hinten und vorne nicht. Wenn wir uns zu nahe kommen, verbrenne ich an deiner Heiligkeit. Denn es wird immer dasselbe Gefälle zwischen uns sein: Der Heilige und das Schwein.

Jesus ist durchaus der Meinung, dass Petrus mit seiner Selbsteinschätzung Recht hat. Er sagt nicht: Es wird schon nicht so schlimm gewesen sein. Er sagt auch nicht: Deine Schweinereien waren nur legitime Bedürfnisse, die du nur leider nicht ausleben konntest. Aber er klagt Petrus auch nicht an; sagt ihm nicht: Wenn das stimmt, bist du gemeingefährlich...“ (Q 1)

Dem wäre nur hinzuzufügen: Wenn im Judengriechisch „hamartolos“ ein Mensch ohne Moral und ohne Gott ist, so trifft das ja auf Petrus nicht zu. Er ist ein Mensch wie Du und ich, der immer wieder schwach wird, aber sich doch redlich bemüht. Im Licht des unendlich reinen, heiligen Gottes aber wird eben auch die ganzen Hässlichkeit der sogenannten lässlichen Sünde deutlich. Die Petrus-Erzählung in der Anlage B 1.a versucht, das bewusst zu machen.

 

Quellen

(Q 1) „Die Tagespost“ vom 7. Februar 2013, Rubrik „Die Sonntagslesung“