Eine Frage zur Beichte
Anlage B 4.a

 

Wiederholung

  1. Warum vergleicht Petrus die Lüge mit einem Netz, aus dem man nicht mehr herauskommt?
    weil man immer weiter ……………………. muss und sich hoffnungslos in seine Lügen verstr…………..
  2. Durch die Lüge wird das Kostbarste zerstört, das es unter Menschen gibt. Was ist es? 
    d
    as V………………………
  3. Petrus hatte Jesus durch seinen Verrat tief verletzt, denn dieser Verrat traf Jesus unmittelbar.
  4. Unsere Sünden richten sich meistens nicht gegen Jesus und damit gegen Gott, unseren Vater, sondern gegen andere Menschen, z.B. wenn wir lügen, jemandem etwas neiden oder andere schlecht machen. Aber auch diese Sünden verletzen Gott. Es ist wie in der Familie: Wenn Geschwister sich streiten und dieser Streit in Boshaftigkeit ausartet, wer leidet dann mit? die …………………………
  5. Zur Beichte gehören fünf wesentliche Elemente. Nenne sie noch einmal! 
    • Gew………………………………….
    • R…….. und Vors………………..
    • Schuld……………………………
    • Bu……… und Wiedergutm……………..
    • Losspr………………………
  6. Unter welchen beiden Voraussetzungen ist Jesus immer bereit, auch die größten Sünden zu verzeihen? 
    dass wir ber......... und and....... verg........

 

Dialog: Eine Frage zur Beichte

P = Pater Ambrosius / J = Jugendlicher

J

Pater Ambrosius, Petrus hatte das Glück, dem Herrn persönlich zu begegnen. Er war drei Jahre mit ihm zusammen und konnte mit ihm sprechen so, wie Sie und ich jetzt miteinander sprechen. Er hat die Lossprechung von Jesus Christus selbst erhalten.

Aber was ist mit uns? Uns begegnet der Herr nicht persönlich, wir sehen ihn nicht, wir sehen nur den Priester.

P

Nun, überleg mal: Genau genommen hatte auch Petrus unmittelbar nach der Verleugnung nicht die Möglichkeit, Jesus selbst seine Schuld zu bekennen, insofern war er in derselben Lage wie wir. Aber später hat er begriffen: Wenn auch Jesus nicht persönlich bei ihm war, so war er ihm doch auf andere Weise ganz nah. Wie hätte Petrus sich sonst an das Wort Jesu erinnern können, das ihn von seiner Qual erlöste: Ich bin nicht für die Gerechten gekommen, sondern für die Sünder? Ganz offensichtlich hat der Heilige Geist es ihm in jener Stunde eingegeben, sonst wäre er der Verzweiflung anheim gefallen. Der Heilige Geist ist aber der Geist Jesu. Das heißt: Jesus war wirklich bei ihm, auch wenn Petrus ihn nicht sehen konnte.

Das Großartige ist aber nun, dass Jesus ausdrücklich auch an uns gedacht hat.

J

Er hat auch an uns gedacht? Wie meinen Sie das?

P

Ja, natürlich. Schau mal, Jesus ist doch den Jüngern nach seiner Auferstehung mehrfach erschienen. Bei seiner letzten Erscheinung, als er Abschied von ihnen nahm, hat er gesagt: Ihr werdet mich von nun an nicht mehr sehen. Aber ich bleibe bei euch, auch wenn ihr mich nicht seht. Ich bleibe bei euch bis ans Ende der Welt. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.

J

Gut, dieses Wort kenne ich. Aber es ist doch nicht dasselbe, ob Jesus als Mensch vor mir steht oder im Geiste bei mir ist.

P

Für Jesus ist es schon dasselbe. Aber er hat uns ja auch noch ein anderes Wort hinterlassen.

J

Welches meinen Sie?

P

Einmal, als alle Apostel versammelt waren, trat er in ihre Mitte. Wie immer grüßte er sie mit den Worten: Der Friede sei mit euch! Da wurde es ganz still, und irgendwie war die Atmosphäre noch feierlicher als sonst, als er sagte: Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Dann hauchte er sie an und sprach: Empfangt den Heiligen Geist!

Und nun kommt der entscheidende Satz:

Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben. (Joh 20,21ff)

J

Das heißt, wenn der Priester uns vergibt, dann ist es eigentlich Jesus, der uns vergibt?

P

Genau! Aber nicht nur das. Wenn Du einem Priester Deine Schuld bekennst, dann ist Christus selbst zugegen. Er ist es, der Dir die Lossprechung gibt durch den Priester. Genau das hat er uns ja versprochen.

Und damit ist ein Wort wahr geworden, das der große Prophet Ezechiel 500 Jahre vor der Geburt Jesu verkündet hat:

So spricht der Herr: Ich gieße reines Wasser über euch aus, dann werdet ihr rein. Ich reinige euch von aller Unreinheit und von allen euren Götzen. Ich schenke euch ein neues Herz und lege meinen Geist in euch. Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust und gebe euch ein Herz aus Fleisch. (Ez 36,25ff)

In der Taufe ist dieses Wort an Dir buchstäblich wahr geworden: Ich gieße reines Wasser über euch aus, dann werdet ihr rein. Und in jeder Beichte geschieht von neuem, was in der Taufe geschehen ist. Denn wenn wir dem Herrn unsere Schuld bekennen, dann nimmt Er selbst das Herz von Stein aus unserer Brust und gibt uns ein Herz, das mitfühlen und mitleiden kann.

J

Wenn das wahr ist, was Sie sagen, dann heißt das aber auch, dass die Schuld, die wir Menschen gegenüber Menschen auf uns laden, auch Jesus Christus trifft!

P

Genauso ist es. Wenn wir unser Gewissen erforschen, dann müssen wir nicht nur fragen: Womit habe ich andere Menschen verletzt? sondern auch: Womit habe ich Jesus Christus verletzt? Das gilt für alles, was wir Menschen antun.

J

Wenn Jesus selbst bei der Beichte zugegen ist, was ist denn dann die Rolle des Priesters?

P

Weil Jesus als Mensch nur eine begrenzte Zeit unter uns leben konnte, hat er sich etwas Geniales ausgedacht:

Er hat den Aposteln und ihren Nachfolgern die Vollmacht verliehen, Sünden zu vergeben. Denn Er wollte, dass die Gnade der Sündenvergebung nicht nur den Menschen seiner Zeit, sondern den Menschen aller Zeiten zuteil wird. Und genau deshalb gibt es Priester.

Aber die Priester ersetzen Christus nicht. Das würde ja bedeuten, dass Christus bei der Beichte nicht zugegen ist. Deswegen ist es auch nicht richtig zusagen, der Priester sei der Stellvertreter Christi. Es ist die Aufgabe des Priesters, uns auf die Gegenwart Jesu hinzuweisen. Er macht uns deutlich, dass Jesus selbst anwesend ist - in der Beichte ebenso gut wie in der Eucharistie.

J

Aber woran kann ich denn erkenne, dass Christus selbst gegenwärtig ist? Ich sehe doch nur den Priester!

P

Vielleicht hilft Dir ein Zeichen: das Kreuzzeichen. Der Priester gibt Dir ja die Lossprechung mit dem Zeichen des Kreuzes. Es gibt aber kein Zeichen, welches die Gegenwart Jesu eindringlicher ausdrückt als das Zeichen des Kreuzes.

J

Gut, damit kann ich etwas anfangen. Vielen Dank für dieses Gespräch, Pater Ambrosius!

 

Fragen zum Text

  1. Kaum hatte Petrus den Herrn im Hof des Hohenpriesters verleugnet, da bereute er seine Tat und weinte bitterlich. Gern hätte er Jesus um Verzeihung gebeten, aber das war nicht mehr möglich. Warum?
  2. Petrus wäre fast verzweifelt, aber dann fiel ihm ein Satz ein, den Jesus einmal gesprochen hatte. Und dieser Satz war für ihn die Erlösung. Wie lautet dieser Satz? (Im Text ist er fett gedruckt!)
  3. Später erkannte Petrus, dass Jesus in dieser Stunde bei ihm war, obwohl er ihn nicht sah. In welcher Weise war Jesus ihm nahe?
  4. Wer löst uns nun in der Beichte von unseren Sünden?
  5. Wenn es Jesus selbst ist, welche Aufgabe hat dann der Priester?
  6. An welchem Zeichen kann man erkennen, dass Christus selbst in der Beichte gegenwärtig ist?