Ein Test zum Schluss
Anlage B 4.b

Unser Kapitel endet mit einem Test. Wenn Du ihn bestehst, hast Du den kleinen Beichtkurs erfolgreich abgeschlossen!

1. Vanessas Kommunionkleid

Vor der Erstkommunion fuhr Vanessa mit ihrer Mutter in die Stadt auf der Suche nach einem Kommunionkleid. Die Auswahl war groß, und wer die Wahl hat, hat die Qual. Vanessas Mutter vertrat den Standpunkt, die Erstkommunion sei keine Modenschau. Vanessa solle sich kein Hochzeitskleid mit tausend Rüschen zulegen, sondern ein schlichtes, das möglichst auch noch nach der Erstkommunion verwendbar wäre.

Zuerst hatte Vanessa heftig protestiert und behauptet, alle anderen hätten tolle Kleider. Aber nachdem ihre Freundin ebenfalls ein relativ einfaches Kleid bekommen hatte, beruhigte sie sich.

Nach einigem Suchen fand sich ein Kleid, das sowohl Vanessa als auch ihrer Mutter gefiel.

Am Abend wollte Vanessa das neue Kleid dem Vater vorführen. Die Mutter war eigentlich dagegen und sagte: Warte doch bis zum Erstkommuniontag! Aber Vanessa konnte sich nicht beherrschen, und da passierte es:

Als sie schwungvoll ins Wohnzimmer trat, streifte sie in ihrem Eifer die Bodenvase, diese kippte nach vorn und das Blumenwasser ergoss sich über den Boden. Dabei trafen zwei Spritzer das neue Kleid.

Entsetzt starrte Vanessa auf die beiden hässlichen Flecken, die das blütenweiße Kleid verschandelten, dann brach sie in Tränen aus und war nicht zu beruhigen.

Die Eltern trösteten sie und sagten: „Es ist ja nicht so schlimm, die Vase ist heil geblieben und das Kleid geben wir in die Reinigung.“

Abends konnte Vanessa nicht einschlafen. Sie ärgerte sich maßlos über ihre Dummheit. Und sie malte sich aus, wie der Erstkommuniontag verlaufen würde, wenn die Flecken nicht restlos verschwinden würden.

Als Vanessa das Kommunionkleid von der Reinigung abholte, fürchtete sie das Schlimmste. Aber das Kleid sah aus wie neu, von den Flecken war nichts mehr zu sehen.

Vanessa war glücklich. Die Erstkommunion war gerettet, jedenfalls was die Kleidung betraf.

2. Ein treffender Vergleich?

Ist diese Erzählung nicht ein wunderbarer Vergleich für das, was in der Beichte geschieht?

Und doch sagt unser Papst Franziskus -- denn von ihm stammt dieser Vergleich --, die Chemische Reinigung sei völlig ungeeignet, um das darzustellen, was in der hl. Beichte geschieht.

Warum meint er das wohl? Das wollen wir im Folgenden herausfinden.

Zunächst einmal: Zutreffend ist:

• Das Kleid ist ein altes Symbol für die Seele,
• und der Fleck auf dem Kleid ist ein altes Symbol für die Sünde.

Bei welchem Sakrament spielt z.B. ein weißes, fleckenloses Kleid eine wichtige Rolle?

Und warum hält Papst Franziskus dann trotzdem den Vergleich mit der Chemischen Reinigung für völlig ungeeignet?

Antwort:
In diesem Vergleich fehlt etwas, und es fehlt nicht nur etwas, sondern das Wichtigste.

Machen wir uns zunächst noch einmal klar, was wir durch die Erzählung des Apostels Petrus gelernt haben:

Vergleichen wir nun das, was in der Beichte geschieht, mit der Erzählung vom Kommunionkleid!

1. Vanessa hat aus Versehen die Vase umgestoßen. Dabei sind Flecken auf das Kleid gekommen. Warum ist das keine Sünde? (Zur Beantwortung dieser Frage schau noch einmal nach, was in der Tabelle zum Thema „Sünde“ steht!)
2. Was setzt man in einer Chemischen Reinigung ein, um Flecken zu entfernen?
3. Die chemische Reinigung ist also ein technischer Vorgang. Die Beichte dagegen ist kein technischer Vorgang, sondern eine Begegnung. Wer begegnet wem?

Und nun der angekündigte Test.

Wenn Du ihn bestehst, hast Du den kleinen Beichtkurs erfolgreich abgeschlossen!

Zum Abschluss schauen wir das Video: Beichten ist DOCH zeitgemäß.