B 3. Schuld, Reue und Vergebung
Leitfaden

 

Vorbereitungen

Wir drucken aus:

  1. den Text Anlage B 3.a in der Anzahl der Teilnehmer
  2. Petrus und der schreiende Hahn von Walter Habdank

 

Gebet zu Beginn

Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein,
besuch das Herz der Kinder dein:
Die deine Macht erschaffen hat,
erfülle nun mit deiner Gnad!

 

Ablauf des Familiengesprächs

 

Wiederholung

  1. Warum ist es für uns tröstlich, dass Jesus mit Petrus so viel Geduld hatte? (weil wir hoffen dürfen, dass er auch mit uns Geduld haben wird.)
  2. Jesus war ganz Mensch, und so brauchte er auch die Gemeinschaft der Menschen. Wie zeigte sich das in Getsemani? (Er hat die Jünger gebeten, mit ihm zu wachen und zu beten.)
  3. Welche Möglichkeiten haben wir, seine Liebe zu erwidern? (das vertrauensvolle Gebet, den Besuch der hl. Messe und die liebende Zuwendung zum Nächsten)
  4. Wenn wir zu Gott beten wollen, dürfen wir uns zunächst an Jesus Christus wenden. Warum ist das eine große Hilfe? (weil Jesus Mensch war wie wir und uns deshalb so gut versteht.)
  5. Jesus will aber nicht, dass wir bei ihm stehen bleiben. Er will uns zum Vater führen. Das sehen wir an dem Gebet, das er selbst uns gelehrt hat. Wie beginnt es? (Vater unser)

 

Lösung der Fragen zu Text 10

  1. Warum vergleicht Petrus die Lüge mit einem Netz, aus dem man nicht mehr herauskommt?
    (weil man immer weiter lügen muss und sich so immer mehr in seine Lügen verstrickt.)
  2. Durch die Lüge wird das Kostbarste zerstört, das es unter Menschen gibt. Was ist es? (das Vertrauen)
  3. Petrus hatte Jesus durch seinen Verrat tief verletzt, denn dieser Verrat traf Jesus unmittelbar.
    Unsere Sünden richten sich meistens nicht direkt gegen Jesus und damit gegen Gott, sondern gegen andere Menschen, z.B. wenn wir lügen, jemandem etwas neiden oder andere schlecht machen.
    Aber auch diese Sünden verletzen Gott, denn er ist ja der Vater aller Menschen Es ist wie in der Familie: Wenn Geschwister sich streiten und dieser Streit in Bosheit ausartet, wer leidet dann mit? (die Eltern)

 

Bildbetrachtung:

Walter Habdank: Petrus und der schreiende Hahn

 

Fragen zur Interpretation

  1. Wir betrachten die Hände:
    • Welchen Beruf übte Petrus aus? (Fischer)
    • Inwiefern weisen die Hände auf diesen Beruf hin? (Sie sind grob, zerarbeitet.)
  2. Wir betrachten die Augen: Sie könnten uns anschauen, aber wohin schauen sie in Wirklichkeit? (leicht nach unten)
  3. Wir betrachten den Mund: Ist er offen? geschlossen? (leicht geöffnet)
  4. Wir betrachten die Haltung des Kopfes: Ist sie aufrecht? geneigt? (geneigt)
  5. Zusammenfassung: Welche Stimmungslage drückt das Gesicht aus? (Müdigkeit und Resignation)
  6. Wir betrachten den Hahn:
    1. Warum ist der Schnabel geöffnet? (Er schreit gerade.)
    2. Wie sagt Dir das Auge des Hahns? (Ihm entgeht nichts: Es ist unbestechlich.)
    3. Wie wirken die Krallen auf Dich? (gefährlich, bedrohlich)
    4. Sie berühren den Petrus. Was ist das für eine Berührung? (Sie scheinen sich in seiner Schulter zu verkrallen.)
    5. Fällt Dir etwas auf am Gefieder? (Es ist aufgeplustert.)
    6. Zusammenfassung:
      Welche Rolle spielt er für Petrus? (Er erinnert ihn unbestechlich an seine Schuld.)

 

Lösung der Fragen zu Text 10 und 11

In diesem Kapitel erzählt der Apostel Petrus von seiner Schuld, Reue und der Vergebung durch Jesus. Im Ablauf der Ereignisse können wir wesentliche Elemente der Beichte entdecken. Die Zahlen in Klammern zeigen Dir die Stellen im Text, an denen die Antwort steht.

  • Gewissenserforschung: Mit welcher Frage quälte sich Petrus nach seinem Verrat? (10.7=Text Abschnitt 7) (wie es dazu kommen konnte, dass er den Herrn verriet, nachdem er ihm wenige Stunden zuvor ewige Treue geschworen hatte)
  • Reue: Wo wird deutlich, wie tief Petrus seine Tat bereute? (72ff) (an der Stadtmauer begann er hemmungslos zu schluchzen)
  • Vorsatz: Was hätte Petrus Jesus versprochen, wenn er Jesus noch hätte erreichen können? (66f) (er hätte ihm gesagt, dass er sein Vertrauen niemals mehr missbrauchen würde)
  • Schuldbekenntnis: Ein ausdrückliches Schuldbekenntnis ersparte Jesus ihm. Stattdessen stellte er ihm eine Frage. Welche Frage war das? (102) (Simon, liebst du mich mehr als diese?)
  • Buße:
    • Warum stellte Jesus dieselbe Frage ausgerechnet drei Mal? (weil Petrus ihn dreimal verleugnet hatte)
    • Als Jesus seine Frage zum dritten Mal stellte, war Petrus fast verzweifelt. Warum? (Jesus schien ihm nicht zu glauben)
    • Wie erklärte sich Petrus das kleine Fegefeuer, das der Herr ihm zumutete? (109) (er wollte das Schwache und Böse ganz aus ihm herausbrennen)
  • Lossprechung:
    • Warum war es sehr erstaunlich, dass Jesus ausgerechnet Petrus mit der Leitung der Kirche beauftragte? (weil Petrus ihn wenige Tage zuvor verleugnet hatte)
    • Und was war nun mit der schweren Schuld, die Petrus auf sich geladen hatte? (Jesus hatte sie ihm verziehen)
    • Warum wäre Petrus unendlich dankbar gewesen, wenn er nach der Verleugnung einen Beichtvater gehabt hätte - so wie wir? (weil er dann viel früher von der Last seiner Schuld befreit worden wäre)
  • zum Thema Vergebung
    • Was empfand Petrus, als der Herr ihm seine Schuld vergeben hatte? (118) (eine unendliche Erleichterung)
    • Im Vaterunser nennt Jesus außer der Reue noch eine zweite Bedingung für die Vergebung. Wie lautet sie? (wie auch wir vergeben unseren Schuldigern)

 

Zusammenfassung

  1. Warum vergleicht Petrus die Lüge mit einem Netz, aus dem man nicht mehr herauskommt?
    (weil man immer weiter lügen muss und sich so immer mehr in seine Lügen verstrickt.)
  2. Durch die Lüge wird das Kostbarste zerstört, das es unter Menschen gibt. Was ist es?  (das Vertrauen)
  3. Petrus hatte Jesus durch seinen Verrat tief verletzt, denn dieser Verrat traf Jesus unmittelbar.
  4. Unsere Sünden richten sich meistens nicht gegen Jesus und damit gegen Gott, unseren Vater, sondern gegen andere Menschen, z.B. wenn wir lügen, jemandem etwas neiden oder andere schlecht machen. Aber auch diese Sünden verletzen Gott. Es ist wie in der Familie: Wenn Geschwister sich streiten und dieser Streit in Boshaftigkeit ausartet, wer leidet dann mit? (die Eltern)
  5. Zur Beichte gehören fünf wesentliche Elemente. Nenne sie noch einmal! (Gewissenserforschung / Reue und Vorsatz / Bekenntnis / Lossprechung / Wiedergutmachung bzw. Buße)
  6. Unter welchen beiden Voraussetzungen ist Jesus immer bereit, auch die größten Sünden zu verzeihen? (dass wir bereuen und selber vergeben)

Anregungen

  1. Der Film „Das Erste Evangelium“ von Pier Paolo Pasolini ist für Kinder zu herb und anspruchsvoll. Aber eine Szene aus diesem Film könnten wir auch unserem Kind vorspielen, falls wir den Film besitzen: Die Reue des Petrus Sie geht einem nicht mehr aus dem Kopf, denn so erschütternd ist sie dargestellt.
  2. Der Thriller von Alfred Hitchcock mit dem Titel: „Ich beichte“ (nur für Erwachsene!) behandelt in einer ungemein spannenden Spielhandlung das Thema Beichtgeheimnis:
    Ein tadelloser Priester gerät in Gefahr, gehängt zu werden, weil er die Beichte des wahren Täters geheim halten muss.
    Alle Rollen sind hervorragend besetzt. Der Film wird dem Ernst des Anliegens voll gerecht und zeugt von hohem Respekt gegenüber der katholischen Kirche.