18. Die Gabenbereitung

Einführung

 

Bitte, lesen Sie zunächst Der Opfercharakter der Eucharistiefeier - Vorwort

 

1. Bereitstellung der Gaben / Zeichen der Hingabe

 Wie im Vorwort dargelegt, ist die Eucharistiefeier eine Opferfeier. Es geht aber nicht um das Opfer der Menschen, sondern um das Opfer Christi, das gegenwärtig gesetzt wird.

Wenn das so ist, was geschieht dann bei der Gabenbereitung?

Unsere Gaben von Brot und Wein sind zwar nicht das Opfer, aber sie sind die Voraussetzung für das Opfer. Was Gott von uns erwartet, ist nicht ein Opfer im Sinne einer materiellen Leistung, wohl aber die Opfergesinnung. Weil Gott die Opferrichtung umgekehrt hat - nicht wir opfern ihm, sondern Christus opfert sich uns - , bedeutet Opfergesinnung zuerst einmal Dank für sein Opfer – das ist das Wesen der Eucharistiefeier (Eucharistie griech. = Dank). Dann aber umfasst sie auch – als natürlich Folge des Dankes – die eigene Hingabe.

Michael Kunzler schreibt dazu: 

„Doch ist das Bereitstellen der irdischen Elemente nicht nur ein notwendiger technischer Vorgang, es ist auch eine Handlung, in der die Hingabe der ganzen Kirche an den lebendigen Gott zum Ausdruck kommen soll.“ (Q 1)

 „Wir Menschen schenken Gott Brot und Wein als Zeichen unserer Liebe, gleichsam als Ausdrucksweisen für uns selbst... Gott schenkt sie uns dann zurück als Ausdrucksweise seiner Liebe zu uns, verwandelt in den wahren Leib und das Blut seines Sohnes...“  (Q 2)

Der hl. Paulus sagt es so:

Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine  Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen, das Gott gefällt; das ist für euch der wahre und angemessene Gottesdienst. (Röm 12,1)

Und Friedrich von Spee sagt es mit der ihm eigenen Herzenswärme in seinem Lied „Zu Bethlehem geboren“:

Mein Herz will ich ihm schenken und alles, was ich hab.

Eine konkrete Ausdrucksform unserer Hingabe ist die Kollekte.

Um dies unserem Kind anschaulich zu machen, zeigen wir am Schluss dieses Kapitels ein Video über die Sternsinger-Aktion. Der Film ist sehr anschaulich und kindgemäß

 

2. Anschluss an das Opfer Christi

In der Gabenbereitung geht es also auch um unsere Hingabe an Gott, aber weil unsere Hingabe so unvollkommen ist,  schließen wir uns dem Opfer Christi an und bitten ihn, dass er uns mitnimmt zum Vater. Denn vollkommen ist allein das Opfer Christi.

Dieser Zusammenhang ist im Lied GL 918 ausgedrückt:

Nun bringen wir die Gaben, das Brot und auch den Wein.
Was wir bereitet haben, wird bald das Opfer (Christi) sein...

Was wir an Gaben bringen, will auch ein Zeichen sein,
dass wir vor allen Dingen uns selbst dir, Vater, weihn.
So lass uns vor dir stehn, mit deinem Sohn eingehen
in seinen Tod und in sein Auferstehn.

Wir versuchen, das Verhältnis des Opfers der Gläubigen zum Opfer Christi mit einem Vergleich deutlich zu machen: Der Unvollkommenheit, aber auch der Hingabe entspricht die Krakelzeichnung der kleinen Paula (Leitfaden 2). Der Vollkommenheit des Opfers Christi entspricht das mit Hilfe des großen Bruders fertiggestellt Schmuckkästchen (Leitfaden 3).

 

3. Bei der Gabenbereitung sitzen?

Die Liturgiereform von 1968 sieht vor, dass die Gläubigen während der Gabenbereitung sitzen, da die Gabenbereitung zunächst einmal nur die Zurüstung des Altares für das eigentliche Opfer ist. Im Hinblick auf die eben entwickelten Gedanken darf gefragt werden, ob – wie es das Lied sagt - die Haltung des Stehens dem aktiven Mitvollzug nicht angemessener wäre.

Da aber in der Regel zur Gabenbereitung ein Lied gesungen wird, bleibt immerhin die Möglichkeit, im Sitzen die tiefen Texte der Lieder zu meditieren.

 

4. Vorgehen

Wir schauen uns zunächst die liturgischen Geräte an.

Wie viele der unten angegebenen Geräte wir als Foto ausdrucken, ist abhängig vom Interesse unseres Kindes.

Dann sprechen wir über den Ablauf der Gabenbereitung. Das ist wichtig, um eine Grundlage zu schaffen für die Deutung der Riten, die sich anschließt.

Den Abschluss bildet ein Video über die Sternsinger-Aktion als konkretes Beispiel für die Beteiligung der Gläubigen am Opfer Christi: Willi in Tansania.

 

Quellen

(Q 1) Kunzler I, S.175                      

(Q 2) Kunzler a.a.O. S. 181