27. Kommunion und (Ewiges) Leben
Einführung
Dieses letzte Familiengespräch besteht aus drei Einheiten:
Erzählung, Bildbetrachtung und eucharistischer Hymnus.
In der Zachäus-Erzählung soll sich der Blick weiten auf die himmlische Liturgie, mit der wir bei jeder Eucharistiefeier verbunden sind. So bezeugen es die letzten Worte der Präfation: „Darum preisen wir dich mit allen Engeln und Heiligen und singen vereint mit ihnen das Lob deiner Herrlichkeit: Heilig, heilig, heilig…“
In der Ostkirche „singt man den „Cherubinischen Hymnus“, weil man sich mit den Engeln des Himmels eins weiß im Lobe Gottes, ja, weil sich die himmlische Festversammlung aus dem Himmel herabsenkt in die jetzt in der Kirche versammelte Gemeinde hinein.“ (Q 1)
In der Westkirche ist es besonders das „Heilig, heilig, heilig“ zu Beginn des Hochgebetes, das diese Funktion erfüllt: „Wir Menschen dürfen darin in den Gesang der Engelchöre einstimmen, ein Gedanke, den die Kirchenväter sehr hoch geschätzt haben; denn darin kommt in herrlicher Weise die Würde zum Ausdruck, zu der uns Christus erhoben hat.“ (Q 2)
Die Geschichte des Zöllners Zachäus wird aus der Perspektive des Bekehrten erzählt.
Die Einführung in das römische Zollwesen macht die ausbeuterischen Praktiken deutlich, deren sich auch Zachäus bediente. Dies soll der häufig anzutreffenden und unverantwortlichen Verniedlichung dieser Gestalt entgegenwirken. (Q 3)
Bildbetrachtung
Nach dem Vorlesen betrachten wir das Bild von Nils Larsen Stevens (s.u.) und setzen es in Beziehung zur Erzählung. Vorschlag für eine Deutung: Die beiden Männer im Vordergrund am linke Bildrand und der in Gelb gekleidete Mann rechts von Jesus im Vordergrund scheinen zu denen zu gehören, die Jesu Entscheidung missbilligen. Weil er den Zöllner besuchen will, wenden sie sich ab: Die beiden Männer trennen sich von Jesus, und der Mann in Gelb schaut angewidert von Jesus weg. Hat der Maler die Fareb gelb bewusst gewählt - Farbe des Neides?
Der eucharistische Hymnus des hl. Thomas von Aquin bildet den Abschluss dieses Kurses
(um einige Strophen verkürzt; eigene Übersetzung)
Dieser großartige Text fasst das Anliegen jeder Kommunionvorbereitung zusammen und vertieft, was Zachäus am Ende seiner Erzählung sagt:
„Das ist Ewige Seligkeit - bei IHM zu sein und Gott von Angesicht zu Angesicht zu schauen. Solange es aber noch nicht so weit ist, ist jede Eucharistiefeier für mich ein Vorgeschmack der Ewigen Seligkeit, denn ich begegne IHM ja, auch wenn er sich verbirgt in der Brotsgestalt.“
Quellen
(Q 1) M. Kunzler I, S. 134
(Q 2) J. A. Jungmann, a.a.O., S. 143
(Q 3) nach H. A. Mertens, Handbuch der Bibelkunde, Patmos-Verlag 1966, S. 251ff und 790f