26. O Herr, ich bin nicht würdig
Einführung
Da die Worte „O Herr, ich bin nicht würdig...“ vom Hauptmann von Kafarnaum stammen, ist das vorliegende Kapitel folgendermaßen aufgebaut:
Teil 1: Der Hauptmann von Kafarnaum
1.1 Auslegung des Textes
1.2 Bildbetrachtung
Teil 2: Die liturgische Verwendung der Perikope
2.1 Wir sind nicht würdig, Christus zu empfangen.
2.2 Christus, der Arzt der Seele, kann uns heilen.
Der Hauptmann von Kafarnaum will es Jesus ersparen, in sein Haus zu kommen. Er respektiert die Reinheitsvorstellungen der Juden, nach denen sie ein heidnisches Haus nicht betreten sollen. Wenn das aber aus irgendwelchen Gründen unvermeidlich ist, muss danach eine umfassende Reinigung vorgenommen werden.
Religionsgeschichtlich gesehen, diente diese Maßnahme ursprünglich dem Schutz des Glaubens – jede Berührung mit heidnischem Götterkult und seinen Vertretern war eine Gefahr für den Jahwe-Glauben.
Bei den Fragen zur Perikope bin ich auf diese Zusammenhänge nicht eingegangen. Es wäre eine Überforderung für das Kind.
Die Worte des Hauptmanns, die wir vor der Kommunion sprechen, enthalten wesentliche Elemente des Bußsakramentes:
Die Worte O Herr, ich bin nicht würdig... entsprechen im liturgischen Kontext dem Schuldbekenntnis, das aus der Reue kommt.
Die Worte Aber sprich nur ein Wort... bitten im historischen Zusammenhang um die Heilung des Knechtes, in der Liturgie werden sie zur Bitte um die Lossprechung.
In der Perikope folgt das Wort Jesu: Es soll geschehen, wie Du geglaubt hast. Wir dürfen hoffen, dass in der hl. Kommunion Jesus Christus dieses befreiende Wort auch zu uns spricht.
Die Verse 9 und 12 des biblischen Textes habe ich weggelassen um der Konzentration auf das Thema des Kapitels willen.