20. Das Opfer im NT: Jesu Hingabe

Leitfaden

 

Vorbereitungen

Wir drucken aus:

1. Zwei Exemplare des Rollenspiels Damian de Veuster
   
2. das Porträt Pater Damians von Edward Clifford
3. Zwei Kreuzesdarstellungen
   • Das romanische Triumphkreuz der Allerheiligen-Pfarrei München
   • Die Kreuzesdarstellung von Francisco de Zurbaran aus der Barockzeit:
4. Anlage 20.b Fragen zum Vergleich

Für das Video versammeln wir uns in der Nähe eines PC.

 

Gebet zu Beginn

Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein,
besuch das Herz der Kinder dein:
Die deine Macht erschaffen hat,
erfülle nun mit deiner Gnad!

 

Wiederholung

1. Anhand der Fotos von Kap. 19 rufen wir uns noch einmal die Gegebenheiten des Tempels in Erinnerung.
   Welcher Unterschied besteht bei den beiden folgenden Aussagen:
   Wir gehen in die Kirche. /  Maria und Josef gingen in den Tempel?
   Wenn wir sagen: Wir gehen in die Kirche, meinen wir:
   Wir gehen in die K............................... hinein.
   Wenn wir sagen: Maria und Josef gingen in den Tempel, meinen wir:
   Maria und Josef gingen in einen der V........................
2. Wer nur durfte das eigentliche Tempelgebäude betreten?
   nur die P..............................
3. Wo warf die arme Witwe ihr Geldstück ein?
   In eine der Opferbüchsen im Vorhof der F............................
4. Wo betete der Pharisäer und wo der Zöllner?
   Der Pharisäer im V..................... der M............................
   Der Zöllner im V......................... der H...........................
5. Wo wurden die Tiere geopfert?
   Auf dem Brandopferaltar im Vorhof der P.......................
6. Warum fand Benjamin die Tieropfer nicht gut?
   • Gott braucht das Fleisch von Tieren nicht. Er hat es nicht nötig zu essen, denn er hat keinen H..................................
   • Gott hat keine Freude daran, wenn wir T............. für ihn töten.
7. Viel lieber als blutige Tieropfer ist es Gott, wenn wir seinen Geboten
   g..................................
8. Warum ist der Messias der Einzige, dessen Opfer vollkommen ist?
   Weil er ganz und gar erfüllt ist von der L...................... zu Gott und den M.....................................

 

Fragen für das Familiengespräch

 

1. Einführende Information für unser Kind

Wir blicken noch einmal zurück auf das vorige Kapitel.

Am Ende des Gespräches mit Benjamin hatte der Vater gesagt:

„Es müsste einer kommen, der das vollkommene Opfer darbringt, der ganz und gar erfüllt ist von der Liebe zu Gott und den Menschen.“

Dieser Mensch ist gekommen in Jesus Christus. Er hat in seinem Leben und Wirken das vollkommene Opfer dargebracht, denn er war ganz und gar erfüllt von der Liebe zu Gott und den Menschen.

Wir haben in diesem Kurs schon ein Beispiel für die Menschenfreundlichkeit Jesu kennen gelernt. Ein blinder Mann hatte gerufen: Herr, erbarme dich meiner! und Jesus hatte ihn geheilt.

Erinnerst Du Dich an den Namen? (der blinde Bartimäus)

 

2.  Beispiel Damian de Veuster

Am meisten hat sich die Liebe Jesu zu uns gezeigt, als er für uns am Kreuz gestorben ist.

Wie kommt ein Mensch dazu, für andere zu sterben?

Wir wollen heute einen Menschen kennen lernen, der das aus eigenem Entschluss getan hat.

Lösung der Fragen zum Rollenspiel

1. „Aus-satz“ kommt von „aussetzen“. Was bedeutet „aussetzen“? (aus der Gemeinschaft entfernen)
2. Warum wurden die Kranken ausgesetzt? (Lepra war unheilbar, es gab keine andere Möglichkeit, die Verbreitung der Krankheit zu stoppen.)
3. Was bedeutete das für die Kranken und ihre Familien? (grausame Trennung und Vereinsamung)
4. Warum hat sich Pater Damian entschieden, bei den Aussätzigen zu bleiben, obwohl er wusste, dass es seinen Tod bedeutete? (nachdem er ihr Elend gesehen hatte, wollte er sie nicht mehr im Stich lassen)
5. Pater Damian war 49 Jahre alt, als er starb. Warum starb er so früh? (er infizierte sich)
6. Wie lange dauerte seine Krankheit? (4 Jahre)

Anschließend zeigen wir das Video “Kalaupapa - A Love Story”.

Der Film ist nur in Englisch abrufbar, deshalb ist eine ungefähre Übersetzung beigefügt (Übersetzung), Er ist authentisch und stellt historische Aufnahmen den Aufnahmen aus unserer Zeit gegenüber. Die geographische Lage von Kalaupapa wird anschaulich, zudem sind die Naturaufnahmen z.T. sehr schön.

Ergreifend ist das Zeugnis eines Leprakranken, der als dreizehnjährige Junge auf die Insel gebracht wurde und dennoch dort sein Glück gefunden hat: seine (leprakranke) Frau.

Die vom Aussatz gezeichneten Gesichter zu Beginn des Filmes sind erschütternd, aber erträglich durch die Einbindung in den Kontext.

Der Kommentar ist an manchen Stellen ergreifend und sehr realistisch. Wie viel man von der Übersetzung vorträgt, müssen die Eltern entscheiden. Deshalb empfiehlt es sich, den Film vorher anzuschauen. (vgl. auch A1)

Es schließt sich an der Vergleich Barockkreuz -  Romanisches Kreuz (Anlage 20.b)

 

3. Vergleich Romanisches Triumphkreuz und Barockes Leidenskreuz Kreuzvergleich

3.1 Lösung der Beobachtungsaufgaben

1. Welcher Augenblick ist dargestellt? (Der Augenblick des Todes)
2. Woran sieht man das? (Der Kopf ist geneigt, der Hintergrund schwarz.)
3. Vergleiche die Armhaltung auf beiden Bildern! (Auf dem Barock-Bild hängt das ganze Gewicht des Körpers an den Armen. Der Christus auf dem Romanik-Kreuz scheint zu schweben.)
4. Welcher Augenblick ist beim Romanischen Kreuz dargestellt? (Auferstehung)
5. Diese beiden Kreuze stellen dar, was wir unmittelbar nach der Wandlung sagen. Wie lautet das Bekenntnis?
   (Deinen Tod, o Herr, verkünden wir und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit.)

 

3.2 Der Unterschied zwischen P. Damian und Jesus

Pater Damian hat sein Leben geopfert für die anderen.

Jesus Christus hat sein Leben geopfert für die anderen.

Dennoch besteht ein großer Unterschied zwischen dem Lebensopfer Pater Damians und dem Lebensopfer Jesu.

Um das zu erkennen, betrachten wir eine Stelle aus der Leidensgeschichte Jesu.

Jesus wurde zwischen zwei Männern gekreuzigt, die bei einem Aufstand römische Soldaten umgebracht hatten. Es waren Widerstandskämpfer gegen die römische Besatzungsmacht.

³⁹ Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn: Bist du nicht der Messias? Dann hilf dir selbst und auch uns!

⁴⁰ Der andere aber wies ihn zurecht und sagte: Nicht einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen. _⁴¹ Uns geschieht Recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan.

⁴² Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst! 43 Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein! (Lk 23,39-43)

 

Lösung der Fragen

1. Der erste Verbrecher verhöhnte Jesus. Er meinte, Jesus sei ein Betrüger.
   Was aber sagte der zweite Verbrecher zu Jesus? (Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst!)
2. Was für ein Reich meinte er? (Das Paradies)
3. Was sagte Jesus zu ihm? (Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein!)
4. Nehmen wir an, bei Pater Damians Sterbebett hätte ein Leprakranker gestanden, der einen Mord begangen hat, und Pater Damian würde zu ihm sagen: „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“ Was würdest Du dazu sagen? (Er dürfte das niemals sagen.)
5. Wem konnte Pater Damian durch sein Lebensopfer helfen? (den Aussätzigen auf Molokai)
   Jesus hat gesagt: Wenn ich am Kreuz erhöht bin, werde ich alle an mich ziehen. (Joh 12,32) Wem hat Jesus durch sein Lebensopfer geholfen? (der ganzen Menschheit)

 

3.3 Abschließender Vergleich Altes Opfer – Neues Opfer

Fülle die rechte Spalte aus!

Das Opfer im AT	Das Opfer im NT
Schlachtung eines Tieres: blutiges Opfer.	Brot und Wein: unblutiges Opfer
Der Mensch schenkt Gott ein Tier als Ersatz für sich selbst. Richtung: von unten nach oben	Gott schenkt den Menschen seinen Sohn und Christus schenkt sich uns. Richtung: von oben nach unten
unvollkommenes Opfer: Gott möchte Gehorsam und Liebe. Aber unsere Liebe ist unvollkommen.	vollkommenes Opfer: Christus ist die menschgewordene Liebe zu Gott und den Menschen.

 

Anregungen

1. Das Buch von Wilhelm Hünermann, Priester der Verbannten, F.H. Kerle Verlag, Heidelberg 1960, ist m.E. immer noch (vor)lesens- und empfehlenswert.
2. Das Wallraf-Richartz-Museum in Köln enthält eine ausgezeichnete Sammlung an (spät)mittelalterlichen Tafelbildern zum Thema Kreuzigung. Ein Besuch lohnt sich, wenn man sich Zeit nimmt, um die Fülle der Einzelheiten wahrzunehmen, mit denen die Künstler dieses zentrale Thema unseres Glaubens gestaltet haben

 

Anmerkung

(A 1) Es gibt einen Spielfilm über das Leben von Pater Damian in englischer Sprache.Ein Trailer (2.05 min.) ist hier abrufbar. Der Trailer zeigt mehrere Szenen aus dem Spielfilm „Molokai, The Story of Father Damian“ von 1999, in Englisch mit französischen Untertiteln, er ist aber m.E. dennoch anschauenswert.

Der erste Ausschnitt zeigt, wie Pater Damian in die Hütte eines Leprakranken eindringt und ihn äußerst energisch veranlasst, sich in Behandlung zu begeben, um seine Familie nicht zu gefährden; der zweite, wie der Aussätzige Vertrauen zu dem Priester fasst.

Der Film ist mir in seiner Gesamtheit nicht bekannt. Ich vermute, dass es sich hier um Szenen handelt, die Pater Damian noch vor seiner Übersiedlung nach Molokai zeigen, bei seinen Reisen zu den im Urwald verstreuten Katholiken Hawaiis, noch ohne große Erfahrung mit der Lepra.

Anlage 20.c enthält die Übersetzung des Dialogs.

Nach dem Ende des Trailers erscheint ein Tableau mit weiteren Auszügen aus dem Film.

(A 2) Sr. Marianne wirkte segensreich auf Molokai und wurde 80 Jahre alt, ohne sich anzustecken. Am 12. Oktober 2012 wurde sie von Papst Benedikt XVI. heiliggesprochen. Pater Damian war bereits am 11. Oktober 2009 von Papst Benedikt heiliggesprochen worden.