6. Das Taufbecken - Die Taufe als Beginn der Lebensgemeinschaft mit Jesus Christus
Leitfaden
Vorbereitungen
Wir stellen bereit:
- ein Foto von der Taufe unseres Kindes
- die Taufkerze
- Bilder der Elemente einer feierlichen Taufe (Wasser, Chrisam, Taufkleid, Taufkerze) Sollte es keine in der Kommunion-Vorbereitungsmappe geben, können sie von hier ausgedruckt werden.
(www.katholisch.de ist die offizielle Seite der Deutschen Bischofskonferenz) - Ein Bild vom Weinstock
Besonders geeignet für unser Gespräch ist diese Zeichnung, weil hier auch ein abgenickter Zweig zu sehen ist. - Reale Weintrauben lockern beim Naschen das Gespräch angenehm auf.
Gebet zu Beginn
Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein,
besuch das Herz der Kinder dein:
Die deine Macht erschaffen hat,
erfülle nun mit deiner Gnad!
Wiederholung
Welche Gegenstände gibt es nur in einer katholischen Kirche?
Taber ........................... und Ew .............. L ....................
Worauf weist das Ewige Licht hin?
Auf die Gegenwart J ......... im Taber ......................
Fragen für das Familiengespräch
1. Die Eltern erzählen von der Taufe: Wie war das damals, als Du getauft wurdest?
Stichworte:
Taufkirche / Taufspender (Pfarrer, Diakon) / genaues Alter des Kindes / Teilnehmer: Paten, Gäste
Schilderung des Ablaufs (vgl. Gotteslob Nr. 44ff) mit Einsatz der Bilder, die zu einer feierlichen Taufe gehören
Vorne in der Kirche:
- Lied
- Namengebung; hier kann man dem Kind ggf. den Grund für die Namenswahl nennen.
- Verpflichtung der Paten
- Ansprache
- Bezeichnung mit dem Kreuzzeichen auf der Stirn (Taufspender, Eltern, Paten)
Gang zum Taufbrunnen
Der eigentliche Taufakt
- Übergießung mit Wasser (Foto von der Taufe des Kindes)
- Taufformel: Ich taufe Dich in Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Auf die Taufformel nimmt das folgende Kapitel Bezug. Auch aus diesem Grund sollte der eigentliche Taufakt besonders hervorgehoben werden. - Salbung mit Chrisam (Bild)
- Überreichung des weißen Kleides (Bild)
- Übergabe der brennenden Kerze (Bild)
- Lied und Segen
Was ist damals eigentlich geschehen? Fragen wir Jesus selbst!
Nachdem das Foto vom Weinstock vorgelegt worden ist („Vorbereitungen“ Nr. 4), lesen wir das Gleichnis vom Weinstock vor.
(Die Stelle aus dem Johannesevangelium wird im Folgenden in vereinfachter Form wiedergegeben.)
Am Abend vor seinem Leiden, als Jesus mit seinen Jüngern im Abendmahlssaal versammelt war, sagte er zu ihnen:
Ich bin der wahre Weinstock...Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt, und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. (vgl.Joh 15,1-5)
Vorschläge für Fragen zur Erschließung des Gleichnisses:
- Womit vergleicht Jesus sich selbst? (mit dem Weinstock)
- Womit vergleicht er uns? (mit der Rebe)
- Was geschieht mit einer Rebe, die vorzeitig abgeknickt wird? (sie verdorrt)
- Warum verdorrt sie? (sie ist abgeschnitten vom Lebenssaft, der im Stamm aufsteigt)
- Die Rebe wird also groß und stark, wenn sie mit dem Weinstock verbunden ist.
Wie wird unser Glaube groß und stark? (wenn wir mit Jesus verbunden sind) - Einen Weinstock muss man sorgfältig pflegen, sonst bringt er keine Früchte hervor.
(Wenn man hier genauere Kenntnisse hat, ist es hilfreich, die aufwändige Pflege anschaulich zu schildern.) - Und bei der Taufe? Was kann man tun, damit das Leben mit Jesus Christus Früchte bringt?
Denk mal an Deinen besten Freund und stell Dir vor, wir müssten von Krefeld wegziehen. Was würde passieren, wenn Du den Kontakt mit ihm nicht hältst – keine SMS, kein facebook, kein Telefon, kein Brief?
So ist es auch mit unserer Beziehung zu Jesus Christus. In Christus bleiben heißt, den Kontakt mit ihm halten.
Welche Möglichkeiten gibt es da?
(Regelmäßiges Gebet – am Morgen, vor dem Essen, vor dem Schlafengehen. Es kann durchaus kurz sein, z.B. ein Stoßgebet beim Aufstehen: „In Gottes Namen!“ / Regelmäßiger Besuch des Sonntagsgottesdienstes / Das Kreuzzeichen bewusst und andächtig machen)
Zum Schluss vier zusammenfassende Fragen.
Es wäre wunderbar, wenn unser Kind sie wenigstens ansatzweise beantworten könnte, denn dann hätte es das Wesentliche verstanden:
- Man kann nach der Taufe an dem Säugling keinerlei äußere Veränderung feststellen: Weder ist er gewachsen, noch strahlt das Gesicht in überirdischem Glanz.
- Welche innere Veränderung hat aber stattgefunden? (Er ist nun mit Jesus Christus verbunden.)
- Manchen Menschen, die als Kleinkinder getauft worden sind, merkt man von der Taufe herzlich wenig an.
- Woran liegt das? (Weil sie den Kontakt mit Christus nicht gehalten haben)
- Es gibt viele ungetaufte Kinder, vielleicht auch in Deiner Klasse. Was ist der Unterschied zwischen einem ungetauften und einem getauften Kind?
- Ist das getaufte Kind ein besseres Kind? (Nein!)
- Worin besteht dann der Unterschied?
Eine Hilfe: Ein ungetauftes Kind kann nicht zur Erstkommunion und Firmung gehen. Warum nicht? (Die Lebensgemeinschaft mit Jesus Christus besteht noch nicht.)
Zusammenfassung
- Mit welchen Worten wird die Taufe gespendet?
(Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes) - Was geschieht in der Taufe?
(Wir werden mit Jesus Christus verbunden wie die Rebe mit dem Weinstock)
Anregungen
- Nach dem nächsten Sonntagsgottesdienst den Taufstein aufsuchen, über dem unser Kind getauft worden ist
- Wenn auf Seiten des Kindes ein entsprechendes Interesse besteht, kann man das Gespräch noch vertiefen durch einen Vergleich.
Er besteht in einer Analogie zum Bild vom Ölbaum, das der Apostel Paulus im Römerbrief verwendet (Röm 11, 13-24): Er vergleicht die Verbindung mit Jesus Christus mit dem Okulieren. (A 1)
Es gibt dazu einen kleinen, recht eindrucksvollen Film (6 min.): www.youtube.com/watch?v=PoFh7V6gmng, dann: Rosen veredeln – Teil 1 – YouTube
Vom Standpunkt des Rosenzüchters ist der Vergleich „Veredeln – Taufe“ genau genommen problematisch: Beim Veredeln wird ein Edelreis auf einen Wildling (Unterlage) gesetzt, bei der Taufe ist es umgekehrt: Der edle Weinstock ist Christus, auf ihn werden wir aufgepfropft.
Dennoch scheint mir der Vergleich hilfreich zu sein: Es geht ja nur um die anschauliche Darstellung des Aufpfropfens, und die eindrucksvollen Bilder des Films können da im Nachgespräch sehr gut auf den Taufvorgang gedeutet werden: Wir werden mit dem Lebenssaft verbunden, der im Weinstock Christus aufsteigt. - Den Namenstag oder Tauftag feiern
- die Taufkerze entzünden und über das Lebens der Namenspatronin / des Namenspatrons erzählen
- einen Quiz zum Leben des Heiligen erstellen und im Familienkreis lösen
- Falls die Biographie es ermöglicht, können wir unser Kind dazu motivieren, Stationen aus dem Leben des Heiligen zu zeichnen und im Kinderzimmer aufhängen (Q 1)
Anmerkungen
(A 1) Die Analogie besteht darin, dass es im Römerbrief um das Verhältnis von Juden und Heiden geht, hier aber um das Verhältnis des Getauften zu Jesus Christus.
Quellen
(Q 1) Die Anregungen sind entnommen dem Buch von Elisabeth und Willi Fährmann, Kinderfeste im Kirchenjahr, S. 87f. Es stammt aus dem Jahr 1973 (Tyrolia-Verlag), ist aber mit seiner Fülle praktischer Ratschläge immer noch äußerst anregend. Dasselbe gilt für das Buch von W. Fährmann, Schöne Zeit mit Kindern, Echter-Verlag 1975.