21. Anamnese – Was damals war, ist heute

Leitfaden

 

Vorbereitungen

Wir drucken aus in der Anzahl der Teilnehmer:

  1. Anlage 21.a Vergangenes
  2. Anlage 21.b Emmaus
  3. zwei Bilder: Der Weg nach Emmaus und Und sie erkannten ihn
  4. nur für die Eltern: Anlage 21.c Bildinterpretation

 

Gebet zu Beginn

Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein,
besuch das Herz der Kinder dein:
Die deine Macht erschaffen hat,
erfülle nun mit deiner Gnad!

 

Wiederholung

  1. Warum war das Tieropfer kein vollkommenes Opfer?
    Gehorsam aus Liebe ist Gott lieber als Schlachtopfer, Barmher................ lieber als Brandopfer. Aber wir Menschen schaffen es nicht, den vollkommenen Geh............. zu leisten.
  2. Warum war das Kreuzesopfer Jesu vollkommen?
    Weil Jesus den vollkommenen Gehorsam geleistet hat, denn er war ganz erfüllt von der Liebe zu G..... und den M..................
  3. Was bedeutet das Wort „Aus-satz“?
    Dass Leprakranke ausge.............. wurden
  4. Warum hat sich Pater Damian entschieden, bei den Aussätzigen zu bleiben?
    Weil er ihre Einsam................... und Verlassen............... sah.
  5. Pater Damian war 49 Jahre alt, als er starb. Warum starb er so früh?
    Er hatte sich a.....................................
  6. Wem konnte Pater Damian durch sein Lebensopfer helfen?
    Den A...................................... auf Molokai
  7. Wem hilft Jesus durch sein Kreuzesopfer?
    Der gesamten Mensch...........................

 

Fragen für das Familiengespräch

 

1. Erinnerungen können so stark sein, dass die Vergangenheit gegenwärtig wird.

Anlage 21.a: Vergangenes

Wir lesen zunächst den Erfahrungsbericht.

Dann füllen wir die Tabelle aus: (Q 2: Arbeitsblatt 3 von Kapitel 12)

Beispiel

Welche Empfindungen tauchen wieder auf?

Wenn ich die Sirene höre, habe ich immer Angst, dass wieder unser Nachbarhaus brennen könnte.

Angst

Wenn ich an meinen Unfall und das Krankenhaus denke, wird mir noch heute schlecht.

Schmerz, Hilflosigkeit, Angst: Werde ich wieder ganz gesund?

Opa erzählt: „Wenn ich Bilder vom Krieg sehe, empfinde ich wie damals.“

Angst vor Bomben und Granaten, Hunger, Kälte

Wenn ich an meinen ersten Schultag denken, klopft mir sofort das Herz wie damals. Ich war voller Erwartung.

Aufregung

Der Tag, an dem sie gerettet wurde, feiern wir jedes Jahr. Dann sprechen wir über das Wunder ihrer Rettung.

Freude, Dankbarkeit, Staunen

Wenn die dicke Trommel schlägt, steht mir unser letzter Karnevalszug vor Augen.

Freude

Meine Schwester ist mit viereinhalb Jahren gestorben. Meine Mutter ist damit nie ganz fertig geworden.

Trauer

Fragen

  1. Warum war die Mutter der Erzählerin nicht bereit, über ihre Flucht zu sprechen? (weil die Erinnerung sie zu sehr erschütterte)
  2. Welches frohe oder traurige Ereignis steht Dir ganz lebendig vor Augen?

 Vergangene Ereignisse sind nicht einfach vergangen. Sie können sehr lebendig und gegenwärtig werden.

 

2. In Emmaus wurde für die Jünger Tod und Auferstehung Christi Gegenwart und verwandelte sie.

Anlage 21.b:  Emmaus

Während wir den biblischen Text vorlesen, betrachtet unser Kind die beiden Bilder.

Dann beantworten wir die Fragen zum Text und zur Bildmeditation.

Fragen zum Text

  1. Worüber sprachen die Jünger auf dem Weg nach Emmaus? (Vers 14) (über den Tod Jesu, ihre enttäuschten Hoffnungen und die Aufregung der Frauen)
  2. Welche Gefühle löste die Erinnerung an den Tod Jesu bei ihnen aus? (Trauer, Enttäuschung)
  3. Warum hatten sie Grund zur Angst? (Sie mussten damit rechnen, als Jünger Jesu verhaftet zu werden.)
  4. Dann gesellte sich Jesus zu ihnen. In der Rückschau sagten die Jünger: Brannte nicht unser Herz, als er uns die Schrift erschloss?Wir überlegen, was das bedeutet:
    1. Ein Herz kann ja nicht wirklich brennen. Aber denken wir mal an ein Kaminfeuer, das mit Holz geheizt wird. Was bleibt übrig, wenn es ausgebrannt ist? (Glut und Asche)
    2. Manchmal sagt jemand, der einen sehr anstrengenden Beruf hat: „Ich bin ausgebrannt“ oder: „Ich habe einen burn out“. Was meint er damit? (meine Kräfte sind erschöpft, ich kann nicht mehr)
    3. Genau das war der Zustand der Jünger. Dann gesellte sich Jesus zu ihnen, und durch seine Worte wandelte sich ihre Stimmung. Was hat er den Jüngern erklärt? (Vers 25) (warum er all das erlitten hatte)
    4. Wir wüssten gern, was Jesus im Einzelnen gesagt hat. Ich vermute, er hat wiederholt, was er ihnen früher schon einmal gesagt hatte: Niemand hat eine größere Liebe, als wer sein Leben hingibt für eine Freunde.
    5. Die Frauen hatten gesagt, er lebe. Als die Jünger das erzählten, tadelte Jesus sie. Welchen Vorwurf machte er ihnen (Vers 24)? (Wie schwer fällt es euch zu glauben!)
    6. Nun brannte ihr Herz. Wenn wir das auf den Kamin übertragen, müssten wir sagen: Nun brennt das Feuer im Kamin wieder. Und was bedeutet es bei den Jüngern? (Sie fassten neuen Mut, der Tod Jesu erschien in neuem Licht)
  5. Aber dass der Fremde Jesus war, erkannten sie immer noch nicht. Warum kamen sie nicht auf die Idee? (Weil sie immer noch meinten, Jesus liege tot im Grab)
  6. Wann erst erkannten sie ihn? (als er für sie das Brot brach)
  7. Wie viel Tage war es her, dass Jesus gekreuzigt wurde? (drei Tage: von Freitag bis Sonntag)
  8. Wann war Jesus auferstanden? (am Morgen desselben Tages, an dem sie nachmittags Jerusalem verlassen hatten)
  9. Beide Ereignisse - Tod Und Auferstehung - gehörten also bereits der Vergangenheit an. Warum wurden sie aber jetzt für die Emmaus-Jünger wieder lebendige Gegenwart? (weil der Gekreuzigte und Auferstandene bei ihnen war)
  10. Nachdem die Jünger Jesus erkannt hatten, sahen sie ihn nicht mehr. Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten eilends nach Jerusalem zurück. Sie waren wie verwandelt. Beschreibe ihren vorherigen und ihren jetzigen Seelenzustand! (vorher: mutlos, enttäuscht; nachher: begeistert, voller Mut)

 

Fragen zur Bildmeditation

  1. Der Weg nach Emmaus
    1. Welcher der drei Wanderer ist wohl Jesus?
    2. Die Wanderer gehen aus einer Schlucht in eine weite Landschaft hinein. Das ist ein Bild für den Seelenzustand der beiden Jünger. Was will der Maler wohl darstellen? (Jesus führt sie aus der Enge der Traurigkeit und Angst hinaus zu neuem Lebensmut. „Angst“ kommt von „eng“!))
    3. Auch die Sonnenstrahlen im Hintergrund haben eine tiefere Bedeutung. Dort liegt Emmaus, und was werden die Jünger in Emmaus begreifen? (dass Jesus lebt)
  2. Das Mahl in Emmaus
    1. Wir erklären die Bedeutung der griechischen Buchstaben:
      1. „IC / XC“ = Jesus Christus
      2. „(h)o (kurzes o) Oon“ (langes o) im Heiligenschein = Der Seiende, Anspielung auf den alttestamentlichen Gottesnamen Jahwe - Ich bin der Seiende
      3. „Omega“ = letzter Buchstabe des griechischen Alphabets: Christus ist das A und das O, der Anfang und das Ende.
      4. Die Überschrift „kai epégnosan autón“ bedeutet: „Und sie erkannten ihn.“
    2. Der Maler hat Christus in seiner Herrlichkeit als den Auferstandenen dargestellt. 
      Was an der Darstellung Jesu deutet darauf hin?
      • die Position in der Mitte
      • die Größe der Gestalt, die in symbolischer Weise seine Bedeutung hervorhebt
      • die königliche Haltung
      • die größere Gloriole
      • die Farbe seines Gewandes: Es deutet auf die Verklärung hin.
      • das Podest, auf dem seine Füße ruhen
    3. Inwiefern deutet der Blick der Jünger darauf hin, dass sie soeben den Auferstandenen erkannt haben? (Sie haben den Blick scheu von Jesus abgewendet)

Anregung: Hier könnten wir den Kanon singen: Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneiget. (GL Nr. 89 (18,8))

 

3. In jeder Heiligen Messe geschieht, was in Emmaus geschah.

Anlage 21.c: Bildinterpretation

  1. Jede Heilige Messe ist ein Emmaus-Ereignis.
    Auf dem Weg nach Emmaus hat Jesus zu den Jüngern gesprochen. Wann in der hl. Messe spricht er zu uns? (im Evangelium)
  2. Jesus hat für die Emmaus-Jünger das Brot gebrochen, dann sahen sie ihn nicht mehr. Und doch hatte er sie nicht verlassen. Er hatte sich mit dem Brot verbunden und  blieb auf diese Weise bei ihnen.
  3. In der Hl. Messe ist es genauso. Denn was tut er durch den Priester in der Wandlung? (Er verbindet sich mit dem Brot.)
  4. Allerdings: Im Gegensatz zu den Jüngern erscheint Christus uns nicht sichtbar. Was wir sehen, ist der Priester, durch den er die Eucharistie mit uns feiert.

Wie sollen wir glauben, dass Christus da ist?

Wir dürfen uns auf ein Wort verlassen, das er zu seinen Jüngern gesagt hat. Vielleicht kennst Du dieses Wort schon. Wie lautet es? (Seid gewiss: Ich bin bei euch bis ans Ende der Welt. (Mt 28,20))

Kreuze in der folgenden Tabelle an: Wo ist Gott? Wo ist Christus?

 

richtig

falsch

Christus ist beim Vater.

X

 

Er ist uns nah, auch wenn wir ihn nicht sehen.

X

 

Gott wohnt auf einem fernen Planeten.

 

X

Er begegnet uns in der Hl. Schrift.

X

 

Er ist hoch über uns über den Wolken.

 

X

Christus begegnet uns in der Eucharistie.

X

 

Gott wohnt in der Natur, in Blumen, Bäumen, Felsen.

 

X

Christus begegnet uns im Nächsten, besonders im notleidenden Nächsten.

X

 

Er begegnet uns da, wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind.

X

 

Ergebnis:

Wenn der Priester mit uns die Heilige Messe feiert, ist Christus da, so wie er bei den Emmausjüngern zugegen war, auch wenn wir ihn nicht sehen.

Wenn der Priester sagt: „Dies ist mein Leib“, dann spricht Christus durch ihn.

 

Zusammenfassung

  1. Manche vergangenen Ereignisse sind nicht einfach vergangen. Wenn man auf sie zu sprechen kommt, können die Gefühle von damals sehr lebendig werden. Welche fallen Dir dazu ein? (Angst, Freude, Trauer…)
  2. Warum erkannten die Jünger nicht, dass der Fremde Jesus war? (weil sie fest davon überzeugt waren, dass er nicht mehr lebte)
  3. Wann erkannten sie, dass er lebte? (als er für sie das Brot brach)
  4. Jede hl. Messe ist ein Emmaus-Ereignis. Den Emmaus-Jüngern begegnete Jesus im Wort und im Brot. An welcher Stelle der hl. Messe begegnet er uns im Wort, an welcher im Brot? (im Evangelium / in der Kommunion)

Zum Schluss können wir den Kanon singen:

Wo zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind,. da bin ich mitten unter ihnen. (GL 031)

 

Quellen

(Q 2) Ulrich Günzel, Ihr seid meine Freunde, Patmos 2011, Werkmappe ISBN 978-3-8436-0106-1