Vergangenes wird gegenwärtig

Anlage 21.a für unser Kind

 

Wiederholung

  1. Warum war das Tieropfer kein vollkommenes Opfer?
    Gehorsam aus Liebe ist Gott lieber als Schlachtopfer, Barmher................ lieber als Brandopfer. Aber wir Menschen schaffen es nicht, den vollkommenen Geh............. zu leisten.
  2. Warum war das Kreuzesopfer Jesu vollkommen?
    Weil Jesus den vollkommenen Gehorsam geleistet hat, denn er war ganz erfüllt von der Liebe zu G..... und den M..................
  3. Was bedeutet das Wort „Aus-satz“?
    Dass Leprakranke ausge.............. wurden
  4. Warum hat sich Pater Damian entschieden, bei den Aussätzigen zu bleiben?
    Weil er ihre Einsam................... und Verlassen............... sah.
  5. Pater Damian war 49 Jahre alt, als er starb. Warum starb er so früh?
    Er hatte sich a.....................................
  6. Wem konnte Pater Damian durch sein Lebensopfer helfen?
    Den A...................................... auf Molokai
  7. Wem hilft Jesus durch sein Kreuzesopfer?
    Der gesamten Mensch...........................

 

Eine wahre Geschichte

„Im Januar 1945 mussten wir aus Ostpreußen fliehen. Die russischen Truppen rückten unerbittlich näher und wehe, wer ihnen in die Hände fiel!

Ich war damals ein halbes Jahr alt. Für meine Mutter war die Flucht mit einem Baby ein Albtraum. Es war tiefster Winter, der Landweg war abgeschnitten, wir mussten über das Eis der Ostsee fliehen. Woher sollte sie Milch und Nahrung für das Baby nehmen?

Meine Mutter muss Schreckliches erlebt haben, auf der Ostsee sind so viele ertrunken. Und vorher der bittere Abschied von der Heimat!

Wir hatten einen großen Bauernhof mit vielen Tieren, und die deutsche Reichesregierung hatte den Menschen verboten zu fliehen. Es hieß immer wieder, die Deutschen würden die Russen zurückschlagen. Als man dann in der Ferne schon den Geschützdonner der Front hörte, musste meine Mutter innerhalb von Stunden alles zurücklassen, den Hof, die Pferde, die Kühe und die Schweine.

Zu dem Zeitpunkt waren nur Frauen auf dem Hof, denn mein Vater und mein Onkel waren im Krieg. Meine Mutter war älter als meine Tante, deshalb lastete die ganze Verantwortung auf ihr.

Gern hätte ich Einzelheiten von der Flucht erfahren, aber sie wollte nie darüber sprechen. Einmal wagte es ein Besucher, sie danach zu fragen. Da ging ein Zucken über ihr Gesicht, sie brach in Tränen aus und lief aus dem Zimmer. Der Besucher war bestürzt und fragte mich: „Habe ich einen Fehler gemacht? Ich wollte doch nur, dass sie ein wenig erzählt! War es denn so schlimm?“

Ich sagte: „Wenn man meine Mutter an die Flucht erinnert, kann sie die ganze Nacht nicht schlafen.“

 

Erinnerungen können so stark sein, dass die Vergangenheit gegenwärtig wird.

 Wir füllen die rechte Spalte aus:

Beispiel

Welche Empfindungen tauchen wieder auf?

Wenn ich die Sirene höre, habe ich immer Angst, dass wieder unser Nachbarhaus brennen könnte.

 

Wenn ich an meinen Unfall und das Krankenhaus denke, wird mir noch heute schlecht.

 

Opa erzählt: „Wenn ich Bilder vom Krieg sehe, empfinde ich wie damals.“

 

Wenn ich an meinen ersten Schultag denken, klopft mir sofort das Herz wie damals. Ich war voller Erwartung.

 

Der Tag, an dem sie gerettet wurde, feiern wir jedes Jahr. Dann sprechen wir über das Wunder ihrer Rettung.

 

Wenn die dicke Trommel schlägt, steht mir unser letzter Karnevalszug vor Augen.

 

Meine Schwester ist mit viereinhalb Jahren gestorben. Meine Mutter ist damit nie ganz fertig geworden.

 

 Fragen

  1. Warum war die Mutter der Erzählerin nicht bereit, über ihre Flucht zu sprechen?
  2. Welches frohe oder traurige Ereignis steht Dir ganz lebendig vor Augen?

Vergangene Ereignisse sind nicht einfach vergangen. Sie können sehr lebendig und gegenwärtig werden.